17Nov2017

Bundesgericht: Der Zulassungsentscheid zur Führung einer Garantiemarke ist eine zivilrechtliche Streitigkeit


Bundesgericht: Der Zulassungsentscheid zur Führung einer Garantiemarke ist eine zivilrechtliche Streitigkeit; ein kantonales Verwaltungsgericht tritt zu Recht nicht auf eine Beschwerde gegen einen Verweigerungsentscheid ein

Nach Art. 21 Abs. 1 MSchG ist die Garantiemarke ein Zeichen, das unter der Kontrolle des Markeninhabers von verschiedenen Unternehmen gebraucht wird und dazu dient, die Beschaffenheit, die geographische Herkunft, die Art der Herstellung oder andere gemeinsame Merkmale von Waren oder Dienstleistungen dieser Unternehmen zu gewährleisten. Der Markeninhaber muss jedermann gegen angemessenes Entgelt den Gebrauch der Garantiemarke für Waren oder Dienstleistungen gestatten, welche die nach dem Markenreglement gewährleisteten gemeinsamen Merkmale aufweisen (Art. 21 Abs. 3 MSchG). Die REPUBLIQUE ET CANTON DE GENEVE ist Inhaberin der Garantiermarke Nr. P-525466 – Genève Région – Terre Avenir (fig.). Das zuständige Departement leitete den Antrag von mehreren Bäckerei-Unternehmen auf Führung der Garantiermarke an die „commission technique“ weiter, welche mit der Verwaltung der Garantiemarke betraut ist. In deren ablehnender Entscheidung wurde darauf hingewiesen, dass es sich um eine zivilrechtliche und nicht um eine öffentlich-rechtliche Sache handle. Auf die von den Beschwerdeführern dagegen erhobene Beschwerde trat die Cour de justice du canton de Genève mangels Zuständigkeit nicht ein. Das Bundesgericht wies die Beschwerde gegen diesen Nichteintretensentscheid ab. Es handle sich bei der Streitigkeit um eine zivilrechtliche Angelegenheit, welche vor den Zivilgerichten ausgetragen hätte werden müssen: “Il n'en demeure pas moins que la marque de garantie et son règlement, même utilisés pour promouvoir une tâche de droit public et des intérêts publics, relèvent toujours du droit privé et en gardent les caractéristiques. Ainsi, c'est bien le droit privé qui régit non seulement les litiges relatifs à l'octroi ou au refus d'autoriser l'usage de la marque de garantie GRTA, mais également les sanctions en cas de violations des obligations résultant de la Directive concernant la marque de garantie telles qu'elles figurent du reste dans la Directive sanction GRTA”.

Entscheid 2C_261/2017 vom 2. November 201